CHERRY

Wie bei Rapport suchte ich nach Entitäten (etwas Seiendes) und veränderte das Ursprungsbild farblich drastisch. Dies ist immer der Weg um die Kunst in der Natur erkennen zu können. Mich fasziniert einfach der Gedanke wie die Welt noch ausschauen könnte, wenn die Oberflächenbeschaffenheiten der Körper anders wären. Denn dann würden sie ja andere Spektren des weißen Lichtes reflektieren. Es wäre also alles gleich mit den Naturgesetzen, nur die Farben wären anders verteilt. In meinen Bildren haben die Farben an ihrem liebsten Ort, nämlich in der Natur, den perfekten Spielplatz gefunden. Denn wir wissen ja aus dem Werk Black and White, dass wir auf der Bühne von Schwarz und Weiß leben, die Farben sind ihre Kinder und sie spielen auf der Bühne. Nur auf diesem Wege kann man die Kunstwerke der Natur entdecken. Man muss viel Zeit in ihr verbringen und mit Ihr künstlerisch arbeiten, was ich ja in meinen Naturbildern jahrelang gemacht habe. Dann erkennt die Natur dies an und wenn man kreativ genug ist, sich solche Entitäten vorzustellen ist man der Erste, der die Kunst in der Natur erkennt. Im Ursprungsbild von Cherry fand ich keine Entitäten, es war wie bei Rapport eine Aufnahme von Fliegenpilzen in einer traumhaften Kulisse. Es hatte aber diese angenehme Farbkombination inne und es gab besonders schöne Details, die aber im Sinne der Entitäten keinen Sinn ergaben. Ich extrahierte also wieder diese Fragmente mit den besten Farbharmonien, fügte sie zu einem abstrakten Gebilde zusammen und wiederholte es um einfach mehr davon zu haben. Das Ergebnis ist Cherry, es erinnert an einen fein gewebten Stoff und wirkt sehr warm und trotz des vorhandenen Rot-Grünkontrastes außergewöhnlich harmonisch und stimmig.